Sonntag, 28. Februar 2010

Das Projekt - Auferstehung - Teil 3 der Science Fiction Story

In der Halle wuselte alles was Rang und Namen hatte durcheinander. Keller schwang in den Block C ein und betrat einen der High- Speed- Lifts. Im Lift standen Männchen und Weibchen dicht an dicht. Seit sich die Politiker vor knapp 50 Jahren geeinigt hatten, die Welt schön sauber in Zonen aufzuteilen, gab es in der Europazone offiziell keine Nationalitäten mehr. Das hatte natürlich nichts damit zu tun, dass es nach wie vor sprachliche und sonstige Barrieren unter den Menschen der Zonen gab. Auch bei der ASA war das zu spüren. Schon hier im Lift konnte man sich die Skandinavien- und die Insel- Front ansehen. Zum Glück stoppte der Lift sanft wie immer im 14. Stock.
Keller stieg aus und betrat sein Revier. Hier in der „Öffentlichen Sicherheit“ hatte er sein Nest, wie er gegenüber denen die fragten immer sagte. Die ÖS war seine 2. Heimat, seit er das „Team 7 für Außeneinsätze“ als Leiter koordinierte. Der Trick bestand darin, das Wort koordinieren entsprechend auszulegen. Mit 90 Mitarbeitern in der ÖS, hatte man in einem Terrain wie Landoover, mit knapp einer Million Einwohnern, schon so seine Herausforderungen. In einem Team mit 5 Kollegen, wurde man auch nicht gerade mit Führungsaufgaben überschüttet.
Als er das Aquarium betrat, wie man überall das Büro aufgrund der Neon- Beleuchtung nannte, sass Berger schon am Platz und starrte auf seinen Monitor.
Im Vergleich zu Keller war Berger der Frauentyp. Blond, gut gebaut und mit einem Strahlemann- Lächeln ausgestattet. Allerdings musste man sich extrem an seine Wortwahl gewöhnen. Keller war überzeugt davon, dass dieser Hang, immer alles cool beim Namen zu nennen, Berger irgendwann einmal das Genick brechen würde.
Berger sah auf und strahlte ihn an. „Keller mein Freund, Du hier?“. Keller ging an seinen Platz und schaltete das System an. „Wo treibt sich denn Lund rum?“, fragte er. Berger zuckte mit den Schultern und starrte weiter wie gebannt auf sein LCD.
Seit 5 Wochen hatte das Team kaum etwas aufregendes zu tun gehabt. Immer wieder die Routine- Informationen im System, keine Möglichkeit einmal aus dem Aquarium rauszukommen. Keller bekam schon langsam das Gefühl, auf seiner Haut würden sich Schuppen bilden. O.K. der Alltag in der ÖS war von Reglementierungen und Verfahrensanweisungen geprägt, aber ein Ausseneinsatz, war immer willkommen, um den Behördenalltag zu durchbrechen. Genau genommen arbeiteten alle in seinem Team, um auch einmal das echte Leben, draussen an der Front erleben zu können.
„Alles nur wieder der Kleinscheiss“, bemerkte Berger. „Nachbarn vermuten, dass einer seine Frau verprügelt, Moto- Cycler geklaut, an die heissen Sachen lassen sie uns wieder nicht ran.“

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