Mittwoch, 10. März 2010

Das Projekt - Auferstehung - Teil 7 der Science Fiction Story

Lagune

Es war schon dunkel, als Keller auf dem Band gen Heimat fuhr. Irgendwie hatten sie den Tag ohne grosse Ereignisse hinter sich gebracht.
Er sprang an seiner Kreuzung ab und bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmte. Vor seinem Haus standen 2 Transporter der Einsatz Gruppe.

Die EG sind die Kampfschweine, die direkt der Eurozonen- Verwaltung unterstellt sind. Immer wenn es irgendwo knallte und nach Gefahr aussah, hatte die ASA die Möglichkeit, auf die EG zuzugreifen. Die EG ist hervorragend trainiert, modernst ausgestattet und hat an allen strategisch wichtigen Punkten der jeweiligen Zonen Einsatzzentralen aufgebaut. Leider kam es immer wieder zu Ausschreitungen aufgrund von Übermotivation. Auch in Spezialeinheiten kochen manchmal Energien hoch, die sich wochenlang bei Übungen nicht bändigen lassen und dann im konkreten Einsatz zur Entladung kommen.
Der Eingang zu seinem Wohnhaus war abgesperrt. Überall sah man die dunkelblauen Overalls der EG. Keller ging direkt auf einen Einsatzleiter zu. Noch bevor Keller etwas sagen konnte, war er schon von dem im Schutzhelm integrierten Scanner des Mannes erfasst worden.
„Keller, ASA, arbeitest in der ÖS“ rezitierte der Mann vor ihm, der sich nach seinem Namensschild am Overall als Sinclair identifizieren ließ. “Wohnhaft 2. Distrikt, Haus 60, 8. Stock. Lopez ist schon drin.“
Keller verspürte ein leichtes Zucken im linken Augenlid, als er den Namen hörte. „Was ist denn los?“
„Lopez ist im 8. Kannst hochgehen. Ich schicke ihm ´ne Info, dass Du da bist.“
Keller ging hinein, betrat den Lift und ließ sich aufwärts treiben. Als er im 8. ausstieg, wurde er sofort von mehreren EG- Mitarbeitern abgescannt.
Er wandte sich an einen der Leute. „Wo finde ich Lopez?“
„Ist in der 8.20“ sagte der Mann und zeigte in Richtung seiner Wohnungstür.

Nachtrag zur "Stadt am Ende der Zeit"

Oh, Oh...das Ende war dann doch sehr zäh! Vielleicht kennt ihr ja das Odyssee 2000-Gefühl? Das überkommt mich immer, wenn in einem Film oder in einem Buch alles so überdimensional in die Breite gezogen wird. Unendliche Weiten des Weltalls werden 20 Minuten mit allen Elementarteilchen und Sternschnüppchen beschrieben, Farbexplosionen treiben einen an den Rand der Erblindung.....in Büchern greifen die Autoren dann meist auf endlose, fundierte, technische und physikalische Erklärungen zurück, und beschreiben in allen Einzelheiten Dinge, die die Welt nicht wissen möchte oder vielmehr den Leser an den Rand des Wahnsinns treiben, weil er doch so gerne wissen würde, wie die Geschichte, die echte Handlung, weiter geht. Leider hat auch Greg Bear am Ende seines Romans dieses Schätzing-Syndrom und man kämpft sich durch die Seiten, bis die eigentliche Geschichte endlich weiter geht. Das Thema und die Handlung sind prima,- nur die ausufernden monologhaften Beschreibungen am Ende verleiten mich zu Abzügen in der B-Note.

Montag, 8. März 2010

Das Projekt - Auferstehung - Teil 6 der Science Fiction Story

„Gehe mal kurz rüber und schnappe Luft“, sagte er und verließ das Aquarium.
Gegenüber des Bürotrakts war eine kleine Terrasse. Lange hatten sie kämpfen müssen, damit diese wieder geöffnet wurde. Zum einen war die Luft sowieso über Landoover zum größten Teil nicht unbedingt atembar, zum anderen hatte es dort auch schon den einen oder anderen Fall von Suicid gegeben. Kleiner Flug aus dem 14. gab einen satten Aufprall.

Auf der Terrasse war Keller allein. Die Luft draußen war heute gar nicht so schlecht. Er hatte schon schlimmeres erlebt. An ekeligen Tagen musste man sogar Atemsysteme tragen. Er dachte darüber nach, ob es vielleicht Sinn machen würde, einmal die Chefin anzusprechen. Die Aufklärungsquote des Teams war doch gar nicht schlecht. Warum bekam immer Lopez alle Einsätze. Zumindest die letzten Wochen.

Lund kam durch die Tür. „Du hast den Communicator auf dem Tisch liegen lassen und der quäkt die ganze Zeit rum.“
Keller klappte das Teil auf. „Hey, es kann gar nicht mehr besser werden heute! Klein war beim Psycho- Doc und ist erst einmal für eine Woche krank geschrieben. Super, dass wir sowieso nur den ganzen Tag rumsitzen und die Zeit vertrödeln.“
Er stapfte zurück ins Büro und Lund folgte ihm mit Sicherheitsabstand.
Auf seinem Display blinkte eine Erinnerung. Er klickte sie an und bekam die Info, an die wöchentliche Statistik für die Chefin zu denken. Keller lehnte sich zurück und schloss kurz die Augen. „Was soll´s, sagte er sich. Besser als nichts zu tun.“

Samstag, 6. März 2010

Tad Williams - Otherland - Shadowmarch + Co.

Natürlich sind die Geschmäcker verschieden und man kann über alles diskutieren aber für mich steht fest, dass Tad Williams zu den ganz großen Autoren in den Genres SciFi und Fantasy gehört. Ich mache hier bewusst keine Trennung, denn in seinen Romanen verläuft diese Linie zwischen "reiner" SciFi und reiner "Fantasy" häufig. Ich finde Tad Williams versteht es grandios Bilder zu malen und den Leser in die von ihm erschaffenen Welten mitzunehmen. In Otherland lässt er Menschen, die aus der Echtzeit fliehen in Tanks kriechen. Dort werden sie mit den lebensnotwendigen Dingen versorgt, während sie an ein System gekoppelt mit selbsterschaffenen Körpern in einer künstlichen Welt Abenteuer er- (durch)leben. Die Reichen lassen sich wahnsinnige Welten erschaffen, in denen sie brutal herrschen oder ihren Leidenschaften nachgehen, die Armen müssen mit billigen Simulationen Vorlieb nehmen. Alles gespickt mit Macht-Wahnsinn und dem klassischen Kampf "Gut gegen Böse" lässt die 4 Bände von Otherland zu einer einzigen Reise durch unwirkliche Welten werden. Die ca. 3500 Seiten wurden in einem beispiellosen Projekt von hr2 youfm in ein Hörspiel umgewandelt. Schauspieler wie Jens Harzer, Peter Hallwachs, Ulrich Nöthen, Nina Hoss, Judith Engel u.v.m. gaben den Romanfiguren ihre Stimmen. Das Werk umfasst 4 CD-Boxen mit jeweils 3 Doppel-CD. Hervorragend gemacht! Kompletter Wahnsinn,- allerdings meiner Meinung nach muss man vorher die Bücher gelesen haben, da man sonst extrem konzentriert zuhören muss, um die Handlungsstränge zu verstehen.
Aber Tad Williams macht nicht Halt und widmet sich auch anderen Projekten. Eines davon ist die Trilologie SHADOWMARCH. Ein imaginäres Reich, in dem Gut und Böse durch eine Grenze voneinander getrennt leben. Die Grenze wird allerdings eines Tages immer durchlässiger und die Schatten-Mächte formieren sich zu einem Feldzug, um die "gute Welt" zu übernehmen. Wenn ich die Wahl hätte, wäre ich vielleicht Yasammez, die grausame Anführerin der Zwielicht-Armee. Jedenfalls scheint die heile Welt, Südmark, eng verbunden und abhängig vom Schicksal der Zwillinge Barrick und Briony zu sein, denen es vielleicht gelingt Yasammez aufzuhalten. Und hier ist auch schon der kleine Wermuthstropfen in der Geschichte. Es handelt sich um eine Trilologie, aus der bisher bereits 2 Bände erschienen sind. Der gefesselte Leser wartet nun schon Jahre darauf, wie es weitergeht. Allerdings hat Tad Williams wohl beschlossen ersteinmal die Drachen der Tinkerfarm auf den Markt zu werfen.So wartet der geschätzte Schreiber dieser Zeilen innbrünstig seit 2008 auf den letzten Teil der SHADOWMARCH Romane. Lieber Tad Williams habe Mitleid mit Deiner Leserschaft und lass´ uns nicht mehr zu lange warten!

Freitag, 5. März 2010

Das Projekt - Auferstehung - Teil 5 der Science Fiction Story

Lund schaute Berger an. „Mein Moto- Cycler hat schlapp gemacht und ich musste ihn drei Blöcke schieben.“ Sie setzte sich auf ihren Platz und startete ihr System. Gekonnt ignorierte sie dabei Berger.
„Gomez und Klein,- haben die auch auf Lund´s Cycler gesessen oder haben die ein Band in den asiatischen Sektor genommen?“ knurrte Keller.
Lund spähte über ihr LCD .„Die Frau von Gomez ist hochschwanger und bekommt jede Minute ihr Kind und Klein hat seine Tage.“
Keller´s Launepegel, der nach dem Blick auf seine Meldungen schon bedenklich in den Keller gegangen war, näherte sich dem ersten Untergeschoss. „Was glaubt ihr eigentlich, wie ich mich manchmal fühle? Tag für Tag glotze ich auf´s Display und wir bekommen keinen high-risk rein. Nehme ich mir da meine Tage? Wenn er depressiv ist soll er zum Doc gehen.“
Keller´s Communicator surrte in der Jackentasche. Er fingerte ihn heraus und klappte das Gerät auf. „Na Bravo, Gomez ist Vater geworden und hat 3 Tage frei bekommen.“ Er klappte das Gerät wieder zu und legte es auf den Tisch.
„Was isses denn geworden?,“ fragte Lund.
Berger schaute sie das erste mal an diesem Morgen direkt an. „Wen interressiert´s? Bei so einem hässlichen Paar?“
Lund zeigte ihm den berühmten Finger.
Keller wurde langsam die Luft zu dünn im Aquarium. Das Gesabbel und dieses verfluchte Licht in diesem Raum. Er sprang von seinem Sitz auf und schlug mit der Faust auf den Tisch. Lund und Berger schauten nur kurz auf. Keller rieb sich die Hand und bekam einen roten Kopf.

Mittwoch, 3. März 2010

Im Jenseits ist die Hölle los - Arto Paasilinna

Absolut witziger und abgedrehter Roman des Finnen A. Paasilinna. Ein Mann schlendert an einem schönen Tag im August durch die Strassen und schaut natürlich den hübschen Frauen hinterher. Dabei stellt er sich so dusselig an, dass er tatsächlich von einem PKW angefahren wird und auf der Straße stirbt. Jetzt geht es richtig los! Während er am Unfallort rumhängt und darüber sinniert, warum eigentlich er gerade jetzt in der Blüte seines Lenbens sterben musste, geht die Story ab. So als Toter ist er unsichtbar und kann sich mühelos an jeden Ort der Welt "katapultieren" Er kann die anderen Menschen, aber auch andere Tote sehen. Mit einigen Toten tauscht er sich aus und freundet sich mit ihnen an. Aber auch als Geist ist er nicht unsterblich!
Lockere 219 Seiten, die man entspannt und zwischendurch lesen kann. Und herzhaft lachen kann man ebenfalls!

Dienstag, 2. März 2010

Memoiren, gefunden in der Badewanne - Stanislaw Lem

Ja, ja....ein alter Schinken...? Obwohl es sich hier um einen Roman von S. Lem aus dem Jahre 1961 handelt, ist das Thema nach wie vor cool! Ein Mann wird per Vorladung in "Das Gebäude", die Spionagezentrale eines totalitären Polizeistaats beordert. Alleine dadurch, dass er ziellos durch das Gebäude irrt und immer wieder unangemeldet in irgendwelchen Büros auftaucht, die er allein deshalb betritt, weil er nicht weiss, wohin er eigentlich soll, löst er die wahnsinnigsten Reaktionen aus. Die einen halten ihn für einen Spion, die anderen für einen Spezialisten der internen Sicherheit. Sein Erscheinen sorgt für Kämpfe, Selbstmorde und für Geständnisse. Alles, obwohl dieser Mann in Wirklichkeit überhaupt keinen Auftrag hat. Oder vielleicht doch? Chaos, Zufälle, Sinn und Unsinn alles kommt zusammen. Nicht einfach zu lesen, wie häufig bei Lem, aber grandios, wie sich diese Kettenreaktion ausbreitet und endet.

Montag, 1. März 2010

Das Projekt - Auferstehung - Teil 4 der Science Fiction Story

In der örtlichen ASA liefen alle, die soziale Integrität von Landoover betreffenden Vorfälle auf. Zuerst wurden die relevanten Meldungen in den Hauptrechner der ASA eingepflegt. Dann lief eine Software über die Daten und klassifizierte alle Vorfälle nach drei Stufen: low, middle, high-risk. Während die Vorfälle der Kategorie „low“ nur auf den Bildschirmen zur Meldung kamen, bewerteten Analysten der ASA die „middles“ und „high-risks“ persönlich. Dann wurde entschieden, welche Fälle nur als Meldung über die Schirme flimmerten und bei welchen Vorfällen ein Team zum Ausseneinsatz kam, um den Vorfall zu überprüfen.
„Ey, Lopez war mit seinem Team die letzten Wochen schon 3 mal draussen. Haben wir was verbrochen oder warum hocken wir hier schon seit 5 Wochen rum?“ nörgelte Keller.
„Lopez sitzt wie eine Sonde im Arsch der Chefin. Vielleicht solltest Du einmal Deine Taktik ändern“, erwiderte Berger.
Die Tür schwang auf und Lund kam hereingestürmt. Kurzes blond gefärbtes Haar, blaue Augen und wie nahezu jeden Tag in einer Khaki- Montur.
„Schau an, unsere skandinavische Quoten- Lesbe ist auch schon da,“ war es hinter dem LCD von Berger zu vernehmen.
Keller drehte sich um . „Halt Dein blödes Maul Berger. Du kommst zu spät, Lund“.

Nijura-Das Erbe der Elfenkrone - Jenny-Mai Nuyen

Das war das erste Buch, das ich von J.-M- Nuyen gelesen habe...und es hat mir sehr gut gefallen. Die Hauptfigur, Nill (auf elfisch: Nijura)ist ein junges Mädchen. Sie ist dazu auserkoren, als einzige eine besondere Waffe benutzen zu können, mit der man dem schurkischen Menschen, der sich durch einen betrügerischen Trick einen Teil der Elfen untertan gemacht hat, bekämpfen kann. Zum Glück muss Nill nicht alle ihre Abenteuer alleine durchstehen, sondern findet einige mutige Gefährten, die ihr auf ihrem Weg immer wieder helfen. Nijura kämpft mit ihren Helfern nicht nur für das Elfenvolk, sondern auch dafür, dass die Welt weiterhin bestehen kann. Spannend gemacht und sehr schön und bildhaft be-/geschrieben. Wenn man bedenkt, dass J.M. Nuyen jetzt 22 Jahre alt ist, kann ich nur sagen:"Hut ab!" vor diesem Talent.